Selbstbestimmt handeln durch mehr Gelassenheit

Gelassenheit ist eine Tugend und im Alltag manchmal sehr schwer zu erreichen. Wir können jedoch täglich daran arbeiten und so Schritt für Schritt immer gelassener werden.

An der eigenen Gelassenheit zu arbeiten, kann sich lohnen. Nicht nur, dass unsere Zufriedenheit steigt und der Stress sinkt, sondern wir treffen auch wesentlich bessere Entscheidungen.

Wer gelassen ist, handelt auch viel selbstbestimmter. Denn wir handeln dann nicht mehr aus dem Affekt heraus oder schießen mit unseren Gefühlen über das Ziel hinaus. Denn wenn wir gelassen sind, übernehmen nicht unsere Gefühle die Kontrolle, sondern wir selbst haben die Kontrolle über unsere Handlungen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, denn Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Rheinhold Niebuhr, Theologe)

Für mehr Gelassenheit ist es wichtig, dass wir uns unserer eigenen Gefühle und Bedürfnisse bewusst werden. Das heißt jedoch nicht, dass wir diese über alles stellen. Denn so wichtig es ist, die eigenen Gefühle zu kennen, so müssen wir auch in der Lage sein, wiederum von diesen Abstand zu gewinnen.

Daher sollten wir uns in Situationen – wo wir uns nicht gelassen fühlen – uns unserer vorherrschenden Gefühle bewusst werden und diese mit unserer Reaktion und Handlung abgleichen:

  • Passen meine Gefühle gerade zu der Situation und sind sie angemessen?
  • Was empfinde ich?
  • Beispiel: Was geht in mir vor, wenn ich wieder in einem Stau stehe oder die Bahn Verspätung hat?

Gelassenheit != Entspannung

Nicht verwechselt werden darf Gelassenheit mit Entspannung. Nur weil wir entspannt sind, sind wir noch lange nicht gelassen.
Meditation kann bei der mentalen Kontrolle helfen und stärkt unseren Thalamus.

Negative Perfektion

Ebenso kann eine übertriebene Perfektion sich negativ auf unsere Gelassenheit auswirken. Denn durch diese setzen wir uns immer weiter unter Druck (das Gegenteil von Gelassenheit) und fokussieren uns so immer stärker auf unsere Fehler und Mängel. Dadurch können wir immer schwerer das Positive in dem bereits Erreichten sehen. Dabei sind Fehler nicht schlimm, sondern notwendig.