Wir können kein Multitasking, wir können nur ständig unseren Fokus wechseln

Von wie vielen Menschen in unserer Umgebung hören wir, dass sie Multitaskingfähig sind. Dabei kann der Mensch – uns insbesondere unser Gehirn – überhaupt nicht mehrere Dinge gleichzeitig erledigen. Das wurde bereits in verschiedenen Studien nachgewiesen.

Was unser Gehirn jedoch gut kann, ist den Fokus zu wechseln. Dieser Wechsel des Fokus geschieht so schnell, dass es uns so vorkommt als würden wir mehrere Dinge parallel erledigen. Aber das ist nur eine sehr gemeine und vor allem schädliche Täuschung.

Daher ist das Wort Multitasking auch eigentlich völlig falsch. Es müsste eigentlich: Switchtasking heißen.

Dass wir kein Multitasking können und der Versuch dessen dazu führt, dass wir a) länger brauchen und b) eine schlechtere Leistung abliefern, zeigt diese kleine Übung:

Nimm einen Stift und einen Zettel. Stoppe die Zeit, während Du den Satz „Ich kann mich nur auf eine Sache konzentrieren.“ aufschreibst und gleichzeitig, unter jeden Buchstaben, eine fortlaufende Zahl schreibst. Also unter dem „I“ eine 1, unter dem „c“ eine 2, dem „c“ eine 3 und so weiter.
Anschließend machst Du das Gleiche noch einmal und stoppst wieder die Zeit. Dieses Mal schreibst Du aber erst den gleichen Satz auf und danach die fortlaufenden Zahlen unter den Buchstaben.
Jetzt vergleiche die beiden Zeiten miteinander und Du wirst wahrscheinlich überrascht sein.

Aktives und passives Switchtasking

Betreiben wir aktives Switchtasking, dann sorgen wir selbst dafür, dass wir uns nicht auf nur eine Sache konzentrieren. Beispielsweise, weil wir während der Autofahrt telefonieren (übrigens Unfallursache Nummer 2 in den USA) oder E-Mails beantworten, während wir in einer Besprechung sind. Wir sorgen also aktiv selbst dafür, dass wir ständig unseren Fokus wechseln.

Beim passiven Switchtasking ist das nicht der Fall. Denn dort kommt die Unterbrechung von außen. Beispielsweise in Form einer Frage eines Kollegen oder eine Benachrichtigung auf unserem Smartphone.

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