Selbstbewusstsein setzt Bewusstsein für sich selbst voraus

Selbstbewusstsein ist keine Eigenschaft, die angeboren ist. Niemand ist mit viel oder wenig Selbstbewusstsein auf die Welt gekommen, sondern hat sich dieses über die Zeit erarbeitet.

Selbstbewusstsein darf auch nicht mit einem äußeren Bild verwechselt werden: Auch wer introvertiert und schüchtern ist, kann Selbstbewusst sein. Denn wie das Wort Selbstbewusstsein schon aussagt, geht es um das Bewusstsein für sich selbst.

Wer seine Bedürfnisse und Wünsche kennt, wird automatisch selbstbewusster sein und auftreten.

Wie reagierst Du auf Reize?

Auf einen Reiz/Impuls findet immer eine Reaktion statt. Diese ist entweder selbst- oder fremdbestimmt.

Menschen mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein, handeln auf äußere Reize nicht nur angemessen, sondern auch nach ihren Werten. Sie können ihre Reaktion beeinflussen und damit aktiv handeln. Dadurch, dass sie sich ihrer Handlungsweisen, Wünsche und Ziele bewusst sind, übernehmen sie auch Verantwortung für ihr Leben.

Menschen mit wenig Selbstbewusstsein hingegen reagieren auf äußere Impulse unbewusst. Sie werden von ihren bisherigen Erfahrungen oder ihrer Umwelt gesteuert. Sie handeln somit reaktiv und wenig in ihrem Sinne.

Ein wichtiger Schritt für mehr Selbstbewusstsein ist es daher, sich seiner Wünsche und Ziele bewusst zu werden. Das geht am besten, wenn wir unser Verhalten reflektieren und hinterfragen. Oft werden wir dabei bestimmte Muster feststellen und auf bislang unbewusste Wünsche und Glaubenssätze aufmerksam. Diese Erkenntnisse sind dann die Grundlage, um unser Verhalten auf Impulse gezielt anschließend in die gewünschte Richtung zu beeinflussen.

Lasse am Abend den Tag noch einmal vor deinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren. Achte dabei gezielt auf Situationen/Impulse und wie du auf diese reagiert hast. Versuche dabei die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wie habe ich auf bestimmte Impulse/Ereignisse reagiert?
  • War diese Reaktion angemessen oder habe ich überreagiert?
  • Wie hätte ich auf den Reiz besser reagieren können?
  • Warum habe ich falsch oder übermäßig reagiert?
    • Was könnte der Grund (Bedürfnis, Wunsch, Glaubenssatz, …) dafür sein?
  • Wie hast du dich in der Situation / nach dem Impuls gefühlt?
  • Wäre es möglich gewesen, den Impuls (und damit die Reaktion) zu vermeiden?

Es ist sehr zu empfehlen, die Antworten aufzuschreiben und regelmäßig durchzusehen. Dadurch können Muster in den eigenen Reaktionen und Handlungen viel besser erkannt und Alternativen überlegt werden, um es das nächste Mal besser zu machen.